Stickstoffwerke Piesteritz

SKW ist der größte industrielle Erdgasverbraucher Deutschlands. In Piesteritz wird mehr Erdgas abgenommen als in Bremen und im Saarland zusammen. Durch die Gasumlage droht dem Unternehmen nun ab Oktober ein vorübergehender Betriebsstopp für 860 Mitarbeiter, wie der Mitteldeutsche Rundfunk mitteilte.

Am Montag, dem 16. August 2022 wurde bekannt gegeben, dass die Gasumlage ab 1. Oktober bei rund 2,4 Cent pro Kilowattstunde liegen wird. Diese ist bundesweit für alle Gaskunden eine einheitlich. Die Einnahmen aus der Gas-Beschaffungsumlage werden zum schnellen Ausgleich von 90 Prozent der teuren Ersatz-Beschaffungskosten der Importeure für ausgefallene russische Lieferungen verwendet. 

Nach Angaben des SKW-Pressesprechers Christopher Profitlich entstehen durch die Umlage 30 Millionen Euro Mehrkosten pro Monat, die man durch die Werke nicht stemmen könnte. Bereits im Dezember 2021 musste eine Ammoniakanlage wegen hoher Gaspreise vorübergehend aussetzten. Die Stickstoffwerke fordert jetzt ein schnelles Umdenken des Bundes vor der Insolvenz.

Energieintensive Unternehmen müssten von der Gasumlage befreit werden. Zudem muss der Gaspreis gedeckelt werden, wie es in anderen europäischen Ländern möglich ist. Spanien und Portugal hatten beispielsweise im Mai beschlossen, den Gaspreis für Stromerzeugung zeitweise zu deckeln. Es geht uns darum, international wettbewerbsfähig zu bleiben. Wenn alles so bleibt wie jetzt, dann werden wir gezwungen sein, spätestens zum 1. Oktober Kurzarbeit anzumelden.

Christopher Profitlich, SKW Stickstoffwerke Piesteritz

Die Kurzarbeit würde nahezu alle der rund 860 Arbeitsplätze bei SKW betreffen und die Produktion stoppen. Dies hätte anschließend „gravierende Folgen“ für die Wirtschaft.

Quelle: MDR (Archiv)

Von Mein Wittenberg

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