Richard Wiener

Im Jahr 1933 übernahm die NSDAP die komplette Macht. Von da an wurde die Rassenteilung strikt durchgesetzt. Wäre es nach den Nazis gegangen, hätte Richard Wiener wahrscheinlich seine Kindheit nicht überlebt. In der Schule, dem Melanchthon Gymnasium (heute Luther-Melanchthon-Gymnasium bzw. Hundertwasserschule) wurde er gemobbt und erlitt zahlreiche Übergriffe. Doch nicht nur er, sondern auch sein Vater musste sich dem stellen. Nach der Reichskristallnacht wurde sein Vater (Geschäftsführer einer Schuhfabrik seines Vaters) verhaftet und die Wohnungseinrichtung der Familie zerstört. In dieser Zeit lebte die Familie praktisch rechtlos und vogelfrei unter Hausarrest.

Doch die Eltern bemerkten dies und beantragten 1936 die Ausreise in die USA. Anfang Februar 1939 konnte Richard mit einem Kindertransport aus Deutschland mit 10.000 weiteren Kindern nach England in Schutz gebracht werden. Er kam erst in London bei Verwandten unter und wurde mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs zum Schutz vor Luftangriffen in einer englischen Kleinstadt untergebracht. Auch seine Eltern hatten kurz vor Beginn des Weltkrieges noch aus Deutschland nach England flüchten können. Im Sommer 1940 erhielt die Familie die ersehnten Visa für die USA. Dort startete er eine steile Karriere.

2010 würdigte der Obermeister Eckhard Naumann Herr Wiener zum Ehrenbürger von Wittenberg. Er schrieb mehrere Bücher, wie z.B. über seine Reise in das Exil beim Verlag Drei Kastanien und gibt nachtragend Reden beispielsweise bei seiner alten Schule dem Luther-Melanchthon-Gymnasium.

Die vollständige Biografie ist hier lesbar: Richard Wiener

Von Mein Wittenberg

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