Herr Michael Düllmann ist 1943 geboren und studierte Theologie. Später war er viele Jahre in unterschiedlichen Industriebetrieben beschäftigt. Mit 50 Jahren hat er sich zum Altenpfleger umschulen lassen und in der Gerontopsychiatrie gearbeitet. Er war zudem in der Friedensbewegung aktiv und hat die Grünen in Bonn mitgegründet.
Geboren ist er als Dietrich Düllmann, nach eigener Aussage ist er 1978 zum Judentum konvertiert und nennt sich seitdem Michael.
1968 zerstörte er in einer Wolfenbütteler Kirche vier Ehrentafeln für Wehrmachtssoldaten mit einer Axt. Dafür wurde er im März 1969 zu sechs Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt.
Er ist Mitglied der jüdischen Gemeinde Deutschlands und verlangt die Abnahme des Sandsteinreliefs „Judensau” an der Wittenberger Stadtkirche aus dem 13. Jahrhundert, weil er dadurch das Judentum und sich selbst diffamiert sieht. Aufgrund dieser Tatsache erhob er Anklage, welche jedoch nach den Verfahren vor dem Landgericht Dessau und dem Oberlandesgericht Naumburg vor dem Bundesgerichtshof Karlsruhe abgewiesen wurde. Infolge dessen reichte Herr Düllmann eine Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht – der höchsten Instanz ein. Der Verhandlungstermin ist noch ausstehend.
Düllmann lebt derzeit in Bonn in einem sechsstöckigen Betonblock.